Unsichtbare Menschen, vernachlässigte Zielgruppen, verlorenes Potential

Werbesprache und werbung für menschen über 50

Ich schreibe gerne. Ich arbeite gerne. Ich mag es, Konzepte zu entwickeln, redaktionell Fäden zusammenzuführen, strategisch zu beraten. Ich mag es crossmedial und multimedial. Ich bin flexibel, offen und spontan.

Aber: Abgesehen von uninteressanten, langweiligen Angeboten, die mich als „KI-Tutor“ sehen, bekomme ich (für meinen Geschmack) zu oft Anfragen nach Tiktok-Content und Filmchen auf anderen Social-Media-Kanälen – für die Zielgruppe der unter 25-Jährigen. Paradoxerweise erwarten Unternehmen und Agenturen eine Senior-Texterin oder erfahrene Redakteurin, die Konzepte, Botschaften, Kampagnen etc. entwickeln und umsetzen soll und ganz frisch von der Uni kommt – wie immer das gehen soll. Oder ich soll in ein „junges Team“ passen, in dem ich die einzige bin, die eine „echte“, also ausgebildete Redakteurin ist und auch seit Jahren als Online-Redakteurin/Redakteurin arbeitet. Wie soll ich Konzepte entwickeln, wenn ich zuerst erklären muss, was ein Konzept ist, was ein Konzept ausmacht, was es kann, was nicht etc.? Dann bilde ich Menschen aus! Das kann ich machen, ist aber nicht meine Aufgabe, jedenfalls nicht laut Jobangebot. Dann aber Texten! Hm, wie soll in einem Duktus schreiben, den ich nicht bieten kann und vor allem nicht will.

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Schöner schimpfen mit Opa: „Kurwa!“

Herkunft und bedeutung von kurwa

Letztens hat jemand versucht, sich in mein Blog zu hacken. Das passiert öfter. Wer auch immer versucht, meinen Benutzernamen und mein Passwort zu knacken, scheitert bisher. Manchmal sind die Versuche, die ich per Mai bekomme, interessant, manchmal amüsant. Besonders die Namenswahl überrascht zuweilen. Letzte Woche war es der vermeintliche Name „kurwa“.

Zuerst war ich erstaunt, dann habe ich gelacht – und an meinen Opa gedacht. Mein Opa war ein handfester Mann mit ordentlich Temperament und reichlich Humor. Natürlich hat er geflucht! Wie ein Bierkutscher! Wenn er sich mit dem Hammer, trotz aller Geschicklichkeit, auf den Daumen haute. Wenn etwas nicht sofort funktionierte wie gewünscht, und dann plötzlich doch.

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Allerbeste Textertipps für allerfeinste Texte! Alles Quatsch!

Texttipp und textertipp

Texttipps, Textertipps, Schreibtipps, Schreibratgeber, Bücher, Videos, bestimmt gibt es auch Tutorials zum besseren Schreiben und perfekten Texten. Alle erklären, wie Texte ganz leicht, ganz schnell und ganz perfekt geschrieben werden. Alle scheinen sehr verständlich, absolut nachvollziehbar und problemlos nachzumachen.

Die unschlagbaren Tipps optimieren jegliche Texte so, dass Suchmaschinen jede Website, Landingpage, jeden Social-Media-Post, jedes Blog und jeden Artikel ganz sicher ganz weit vorne platzieren. Alle Kund:innen und sämtliche Lesende und Follower:innen betteln quasi verzweifelt um Aufmerksamkeit und rennen uns dermaßen die Bude ein, dass wir kaum noch nachkommen.

Das möchte man uns weismachen.
Aber das ist hanebüchener Quatsch.
Ja, richtig gelesen:

Texttipps und Textertipps sind völliger Unsinn!

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Herzlich willkommen. Von Herzen. Mit Schmerzen.

Wenn eulen heulen

Auf wie vielen Internetseiten wurden Sie bereits willkommen geheißen? Ich schätze, jede zweite Internetpräsenz überfällt unschuldige, nichtsahnende Besucher mit den Worten: Herzlich Willkommen auf unserer Homepage. Natürlich ist das falsch. Formal sowieso und inhaltlich meist auch.

Sobald diese Worte erscheinen, zucke ich leicht mit den Augenbrauen. Meist sind diese hingeworfenen Buchstaben nämlich nicht einmal korrekt geschrieben, geschweige denn ernst gemeint. Das wird spätestens klar, wenn ich mir die komplette, leider oft lieblos gestaltete Website anschaue. Da könnte man auch gleich schreiben: Kommense rein, kommense ran, hier werden Sie genauso verarscht wie nebenan. Macht aber keiner. Dafür das herzliche Willkommen, natürlich falsch geschrieben.

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Als wie wennze Goethe wärs

Wortfeiler als und wie deutsch rechtschreibung

Da steh‘ ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor. Kennen wir alle, oder? Das hat Johann Wolfgang von Goethe im Faust geschrieben — klassische Bildung!

Goethe hatte Glück, denn als er sein Werk schrieb und veröffentlichte, gab es den Duden noch nicht, ergo gab es keine verbindliche und auch keine einheitliche Rechtschreibung und Grammatik der deutschen Sprache. Ein Grund, warum Goethe machen konnte, was er wollte! Und das tat er, wie wir an dem Konstrukt als wie sehen.

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Friseur-Preise für Frauen: Warum Gender Pricing dämlich ist.

Wortfeiler friseur preise haarschnitt david cohen

Ich gehe gar nicht gerne zum Friseur. Lieber gehe ich zum Zahnarzt. Ab und an muss ich dann aber doch, denn ich habe mittlerweile sehr kurze Haare, aber zum Friseur wollen will ich nicht. Es sind viele Kleinigkeiten, die sich rotten und ein geballtes Hindernis ergeben:

Ich mag nicht drei oder sechs Monate im Voraus einen festen Termin vereinbaren. Ich mag nicht so weit in die Zukunft planen, das schränkt mich ein, also gehe ich zu einem Friseur, den ich relativ spontan aufsuchen kann.

Ich mag nicht warten. Die meisten Salons sind laut und riechen penetrant nach Parfüm, also warte ich draußen und hätte gerne eine maximale Wartezeit von 5 bis 10 Minuten. In der Realität hocke ich 30 bis 45 Minuten sinnlos herum, bekomme einen Platz zugewiesen, warte wieder, bekomme die Haare gewaschen, warte wieder, bekomme die Haare geschnitten und gehe zur Kasse, wo ich wieder warte. Ein Vorgang, der innerhalb von 15 bis 20 Minuten erledigt sein könnte, zieht sich hin und am Ende fehlen mir zwei Stunden.

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